Welches Material und Metall für den Verlobungsring?

Die Wahl des Metalls bzw. der Legierung für Verlobungsringe ist vor allem eine Frage der Optik und des persönlichen Geschmacks, jedes Material hat seine individuellen Vorteile aber auch Nachteile.

Platin

Platin, vor allem in der hohen 950er Legierung mit nur 5% Wolfram, stellt die Königsklasse der Materialien dar. Kein Metall für Verlobungsringe ist härter, belastbarer. Schwerer und dabei von Natur aus weiß. Es gibt keinerlei bekannte Allergien auf Platin.

Palladium

Aktuell stark im Trend, wird vor allem als Alternative zu Weißgold verkauft, oft mit dem Argument, es würde im Vergleich zu Weißgold seine Farbe behalten. Stimmt, aber auch gutes Weißgold verändert niemals seine Farbe, nur billig rhodiniertes Weißgold, was teils eher Gelbgold mit einer Verkaufslackierung ist. Um Juweliere die dieses Argument anführen sollten Sie sofort einen weiten Bogen machen, denn offensichtlich sind sie nicht in der Lage vernünftiges Weißgold herzustellen oder scheuen die Kosten. Palladium ist optisch dem Weißgold sehr ähnlich, kein Zufall, denn mit Palladium wird Gold entfärbt und zu Weißgold.  Aus Kostengründen wird gerne Palladium 500 verwendet, das aus 50% Palladium sowie Silber und Rhodium besteht, wirklich hochwertige Palladiumringe aus 950 Palladium sind teurer, aber immer noch deutlich günstiger als 18 Karat Gold. Palladium ist sehr robust, oxidiert nicht wie Silber, vom Gewicht her etwas leichter als Gold. Insgesamt eine gute Wahl, optisch wie Weißgold.

Weißgold

Eine Mischung aus Gelbgold und Palladium, manchmal Silber. Früher wurde zum Entfärben des Goldes Nickel verwendet, das auf Grund eines großen Irrtums aber nicht mehr zum Einsatz kommt. Eine vernünftige Legierung aus Gold und Nickel löst keinerlei Allergien aus, auch nicht bei Nickelallergikern, da die Legierung keinerlei Nickel abgibt. Da das Legieren von Nickel und Gold aber sehr hohe Temperaturen erfordert, haben die meisten Juweliere und Massenhersteller um Kosten zu sparen einen Nickelüberzug verwendet, um die gewünschte Farbe zu. Dieser Überzug kann, im Gegensatz zu einer echten Mischung von Gold und Nickel, Allergien auslösen.

Weißgold ist heute das beliebteste Material für Verlobungsringe, es wirkt edel, etwas dezenter als Gelbgold und läuft im Gegensatz zu Silber nicht an, die perfekte Verbindung von edlem Gold und Palladium. Nicht rhodiniertes Weißgold wird manchmal auch Graugold genannt, da es eine etwas dunklere Farbe aufweist, als Weißgold mit dem aufhellenden Überzug.

Gelbgold

Der Klassiker. Wer besonders den warmen Ton von Gelbgold schätzt,   sollte unbedingt eine hochwertige Legierung wählen, 750er Gelbgold. 585er Gelbgold und vor allem 375er Gold wirken etwas dunkler, gräulicher, durch den höheren Anteil an Silber, außer wenn wie manchmal bei 333 Geldgold zusätzlich Kupfer zugesetzt wird. Wichtig zu wissen: Bei Verlobungsringen aus Gelbgold mit Diamant, ist die Wahl eines Diamanten in den Farben D-E-F wenig sinnvoll, da der Diamant durch das Ringmaterial ohnehin minimal gelblicher erscheint.

Rotgold

Rotgold wird vor allem im mehrfarbigen Ringen benutzt, Verlobungsringe aus Rotgold sind wegen der sehr auffälligen Farbe die z.B. nicht optimal zum schlichten Business Outfit passt, eher wenig gefragt. Den rötlichen Farbton erhält es durch die Zugabe von Kupfer. Rotgold mit hohem Goldanteil oder Zugabe von Silber oder Palladium wird teils auch als Roségold bezeichnet. Besonders beliebt ist Rotgold in der Türkei und Russland, wo auffälliger Goldschmuck stärker gefragt ist.

Silber

Heller als Weißgold, um einiges leichter. Wegen des geringen Gewichts ist Silber bei Trauringen eher unbeliebt, bei Verlobungsringen ist der Unterschied aber je nach Art des Rings teils kaum bis gar nicht wahrnehmbar. Je feiner und dünner der Ring, desto weniger wird der Unterschied wahrgenommen. Optisch sehr schön, mir einem großen Nachteil. Silber oxidiert, verfärbt sich unweigerlich, was ein regelmäßiges reinigen unabdingbar macht. Durch seine geringere Härte ist Silber anfällig für Beschädigungen, was besonders bei breiteren Ringen ein Nachteil ist, Kratzer stärker auffallen. Wer mit diesen Einschränkungen leben kann, erhält ein gutes und vor allem sehr günstiges Metall.

Titan

Ein Metall, das vor allem in der Raumfahrt und Medizin eingesetzt wird, sehr hart, stark glänzend und dabei sehr leicht. Letzteres ist auch der Grund, warum es für Verlobungsringe eher ungern verwendet wird, Tragekomfort ist Geschmackssache, die meisten empfinden Titan aber als zu leicht und dadurch weniger wertig. Ein weiterer Nachteil ist die schwierige Verarbeitung, eine Größenänderung ist nur mit erheblichem Aufwand möglich, ist erheblich teurer als ein neuer Titanring. Rein optisch wirkt das Material zudem nicht so edel wie Weißgold, Platin oder Silber, sondern eher schlicht und zweckmäßig.

Carbon

Das schwarze Material, das wie ein Diamant aus Kohlstoff besteht kommt für Verlobungsringe nur selten zum Einsatz, hat aber gerade in Kombination mit Edelmetallen durchaus seinen Reiz, weil es mit seiner tiefschwarzen Farbe starke Kontraste setzt. Sehr widerstandsfähig, noch leichter als Titan. Ideal für alle die den Ring am Finger nicht spüren wollen, die meisten stufen den Tragekomfort aber als sehr schlecht ein. Eine nachträgliche Größenanpassung ist unmöglich, auch bei Bicolor oder Tricolor Ringen mit Carbon, denn Carbon ist kein Metall und lässt sich weder schmieden, noch gießen.

Edelstahl

Wie Titan ist Edelstahl eigentlich kein Schmuckmetall und zählt auch trotz seines Namens nicht zu den Edelmetallen. Es ist robust, wirkt aber eher grob und unedel, mit schlechtem Tragekomfort.  Größenänderungen sind wirtschaftlich nicht sinnvoll, kosten ein Vielfaches eines neuen Edelstahlrings. Edelstahl ist für viele Einsatzzwecke glänzend geeignet, vom Spülbecken bis zum Kochtopf, für Schmuck aber eher nicht.  Insbesondere ein Diamant verdient auch ein edles Ringmaterial. Letztendlich natürlich eine Frage des Geschmacks, aber wenn das Budget knapp ist, ist z.B. der Griff zu Silber statt Weißgold oder Platin dem Edelstahl aus fachlicher Sicht vorzuziehen, außer man sucht bewusst das raue Flair dieses Materials.

Falls Sie unschlüssig sind, welches Material oder Metall am besten passt und den Verlobungsring nicht gemeinsam, sondern ganz klassisch alleine für einen überraschenden Antrag aussuchen, empfehlen wir keine zu gewagten Experimente. Sowohl Platin als auch Weißgold, sowie Silber als günstiger Kompromiss, sind zeitlos und passen problemlos zu anderen Ringen, anderem Schmuck und jedem Outfit. Mit diesen drei Edelmetallen und einem als Solitär gefassten Diamanten können Sie nicht falsch liegen.

Anerkannte Diamant Zertifikate wie GIA, IGI, HRD, AGS & Co.

Noch in der Mitte des 20. Jahrhunderts waren Zertifikate für Diamanten, die sich nach festen und international gültigen Regeln und Einstufungen richten, gänzlich unbekannt. Erst in den frühen 1970er Jahren änderte sich das, ein Plus an Transparenz und Vergleichbarkeit und eine kleine Revolution in der Diamantenbranche, in der Veränderungen und Neuerungen des traditionellen Geschäfts eher eine Seltenheit sind.

Was steht auf einem Diamantzertifikat?

Das Zertifikat ist eine akkurate und unabhängige Beschreibung aller Eigenschaften einen Diamanten. Neben den vor allem wertbestimmenden 4C, Color, Cut, Clarity und Carat beschreibt es auch die Proportionen, bei Brillanten die Exaktheit und Qualität des Schliffs, wie gut die Politur ist, wie es um die Symmetrie bestimmt ist und ob Fluoreszenz vorhanden ist, wenn ja in welchem Maße. Neben einer genauen Abbildung in Form eines Drahtgitters das genau alle Längen und Proportionen ausweist, sind alle eventuell vorhandenen Einschlüsse, in Form einer Sicht von oben auf die Tafel des Diamanten und von unten auf die Kalette, sorgfältig kartiert.

Wichtig zu wissen: Oft werden die 4C als gleichwertig nebeneinander gesehen. Rein mit Blick auf den Wert ist diese Betrachtung nicht falsch, geht es aber um die optische Wirkung, z.B. im einem Verlobungsring, sind Schliff und Proportionen in der Regel wesentlich entscheidender als Farbe oder Einschlüsse. So ist etwa der Unterschied zwischen Farbe D und E selbst vor einem weißen Hintergrund unter hellem Kunstlicht ohne Meßgerät nicht feststellbar, obwohl der Preisunterschied schon bei 1 Karat tausende Euro beträgt. Die meisten Menschen sind nicht einmal in der Lage, G und J vor weißem Hintergrund eindeutig auseinanderzuhalten. Auch Einschlüssen, die unterhalb der Sichtbarkeitsschwelle ohne Lupe liegen, machen zwar erhebliche Unterschiede im Preis, aber nicht in der Optik. Das führt zu dem Phänomen, dass etwa ein Diamant der Farbe I mit SI1 Einschlüssen, aber idealem Schliff, im Ring ungleich schöner wirken kann als ein „nur“ sehr gut oder gar gut geschliffener D und IF Diamant, der ein Vielfaches teurer ist. Kurz: Die wertbestimmende Seltenheit und die Wirkung im Ring sind zwei Paar Schuhe, ein teurerer Diamant sieht in Schmuck gefasst nicht automatisch besser aus, als ein günstigerer.

Jedes Zertifikat trägt eine eigene Nummer, zusätzlich kann auf Wunsch die Nummer des Zertifikats mit einem Laser in den Gürtel des Diamanten, die Rundiste, eingraviert werden. Das ermöglicht unabhängig von einer Versiegelung im Blister jederzeit die genaue Zuordnung des Diamanten zu seinem Zertifikat.

Moderne Zertifikate sind zur Vorbeugung gegen Fälschungen mit ähnlichen Sicherheitsmerkmalen wie Banknoten versehen, z.B. Hologrammen und Mikroschrift.

Wie viel kostet die Zertifizierung eines Diamanten?

Die genauen Kosten richten sich nach dem effektiven Aufwand. Je größer ein Diamant, im Sinne des Karatgewichts, desto aufwendiger die Prüfung. Zusatzfeatures wie die Lasergravur kosten extra. Die Preise bewegen sich je nach Labor von mittleren zweistelligen Summen bis in den hohen dreistelligen Bereich. Genau das ist auch der Grund, weshalb bei sehr kleinen Diamanten unter ca. 0,3 Karat keine Zertifizierungen üblich sind, der Preis steht nicht in Relation zum Wert, insbesondere wenn man an Schmuckstücke denkt, die vielleicht mit dutzenden kleinen Diamanten besetzt sind und dadurch erheblich teurer würden.

Ist ein Diamant ohne Zertifikat weniger wert?

Ein klares Nein, das Zertifikat macht den Diamanten nicht wertvoller, es steigert den Preis im Grunde nur um die Kosten der Bewertung. Es macht den Einkauf aber für Laien deutlich sicherer und erleichtert einen eventuellen späteren Verkauf. Geht ein Zertifikat verloren oder wird der Diamant aus dem verschweißten Blister entnommen, ist eine neue Zertifizierung oder auch eine neue Versiegelung jederzeit möglich, wenn auch nicht kostenlos.

Für den Profi mit den entsprechenden Möglichkeiten zur Prüfung ist der Kauf von Diamanten ohne Zertifikat kein Problem, wer online kauft und selbst keine Experte ist, sollte aber niemals bei vermeintlich günstigen Angeboten ohne Zertifikat zuschlagen. Zu groß ist die Gefahr, betrogen zu werden, gerade auf großen Verkaufs- und Versteigerungsplattformen finden sich binnen Minuten dutzende sehr dubiose Angebote, bei denen der Experte sofort Warnhinweise erkennt, die dem Laien verborgen bleiben.

Welche Diamantzertifikate sind anerkannt und vertrauenswürdig?

Generell bemüht sich jedes Labor um eine ordentliche  Zertifizierung, aber im harten Wettbewerb neigen gerade kleinere und weniger renommierte Labore wie etwa EGL dazu, zur Generierung von mehr Geschäft eher milde Urteile zu fällen. Hier Bösartigkeit zu unterstellen wäre sicher falsch, jede Zertifizierung ist zumindest teilweise subjektiv, weil sie von Menschen vorgenommen wird. Tatsache ist aber, dass von EGL (European Gemological Laboratory) und auch teils von IGI (International Gemological Institute) und HRD (Hoge Raad voor Diamant) bei einer Rezertifizierung durch GIA (Gemological Institute of America) oder AGS (American Gem Society) schlechter abschneiden. Die Unterschiede sind meist nicht dramatisch, aber gerade im Bereich kritischer Grenzen, etwa zwischen „Included“ und „Slightly Included“ kann selbst eine Stufe Unterschied einen nicht unerheblichen unterschied im Marktwert ausmachen. Als besonders fragwürdig gelten die Zertifikate von IGL (International Gemmological Laboratories) sowie Zertifikate von Laboren die selbst unter Experten nahezu unbekannt sind, etwa AGL, DIA (Diamond Institute of America), UGL (Universal Gemological Laboratory), GGL (Global Gem Lab), IDGL (Independant Diamond Grading Laboratories, besondere Warnung, verwendet auf der Website irreführend das Kürzel GIA), GIE (Gemological Institute of Europe), GSI (Gemological Science International)

Alles kein Problem, solange man diese Unterschiede kennt und bei Zertifikaten von Laboren, die Experten eher kritisch betrachten, diese möglichen Abweichungen einkalkuliert. Kellyanne Conways, die ehemalige Beraterin von Donald Trump im Weißen Haus würde hier wahrscheinlich, wie bei der Größe der Menschenmenge zur Amtseinführung ihres ehemaligen Chefs, von „alternativen Fakten“ sprechen.

Genau das ist aber der Haken, denn diese Tatsache wird von vielen Händlern nicht erwähnt, oft werden die Zertifikate aller Labore als gleichwertig dargestellt. Was machen Sie? Sie kaufen den Diamanten mit EGL Zertifikat, statt GIA Zertifikat, weil der Diamant mit dem EGL Zertifikat günstiger ist. Das dieser nur billiger ist, weil das schwächere Zertifikat ihn etwas besser macht, als er bei härterer Beurteilung wäre, wird Ihnen im Zweifel leider nicht kommuniziert.

Wer zu 100% sicher gehen will, dass der Diamant auch wirklich exakt das hält, was er verspricht, ist mit dem Goldstandard GIA sicher am besten bedient. GIA ist übrigens auch das einzige Labor, das als Non-Profit Organisation geführt wird.

Eine Sonderstellung nimmt IIDGR (International Institute of Diamond Grading and Research) ein, Zertifikate dieses Hausintituts von De Beers findet man bisher eher selten am Markt, das Institut ist noch relativ jung, darf aber nach allem was bisher zu hören und sehen war auf jeden Fall in der oberen Liga und als absolut vertrauenswürdig angesehen werden.

Grundsätzlich ist aber jedes Zertifikat eines unabhängigen Labors, das anonyme Beurteilungen vornimmt, besser als die Eigenzertifikate eines Händlers oder Juweliers. Natürlich gibt es viele absolut seriöse Juweliere, die ihre Ware sehr realistisch einschätzen, nur besteht immer ein Interessenkonflikt, der immer einen gewissen Beigeschmack hinterlässt. Dritte urteilen eher wertfrei und unvoreingenommen.

Was sagen Diamantzertifikate nicht aus?

Zertifikate eignen sich perfekt, um die Seltenheit und damit auch den ungefähren realistischen Wert eines Diamanten zu bestimmen, sie stoßen aber an bestimmten Punkten an ihre Grenzen, insbesondere was die konkrete optische Wirkung angeht. So kann auch ein Diamant mit GIA Triple Excellent Schliff Stellen aufweisen, an denen das Licht durch den Diamanten hindurchscheint, wie durch ein Fenster, statt reflektiert zu werden, wie bei einem Spiegel. Ein exzellenter Schliff garantiert auch nicht das begehrte „Hearts & Arrows“ Muster, das sich beim Blick von oben bzw. unten zeigen kann. Wer viel Wert auf Symmetrie legt und einen wirklich in allen Belangen perfekten Diamanten sucht, der in allen Lichtverhältnissen die gewünschte Performance zeigt, kommt um weitere Untersuchungen abseits des Zertifikats nicht herum. Zu nennen wären hier eine Holloway Cut Adviser (HCA) Berechnung der zu erwartenden Lichtbrechung anhand der Proportionen, sowie eine Betrachtung durch ein ASET/Fire/Ideal Scope. Nur diese Hilfsmittel, die bei Anbietern wie James Allen oder Whiteflash zum Einsatz kommen, identifizieren ob ein Diamant das Licht in annähernd idealer Weise bricht oder eher chaotisch.

Günstige Verlobungsringe die wenig Geld kosten

Sie wollen sich verloben, aber das Geld ist eher knapp? Neben einer Ratenzahlung, die inzwischen auch bei vielen Online Juwelieren möglich ist, gibt es natürlich auch die Möglichkeit, einfach einen besonders günstigen Ring zu wählen. Ein Liebesbeweis muss kein Vermögen kosten, denn so schön ein repräsentativer Verlobungsring ist, vierstellige oder gar fünfstellige Summen sind gerade in jüngeren Jahren oft unerschwinglich, erst recht wenn die Ausbildung oder das Studium noch nicht abgeschlossen sind oder sich Nachwuchs ankündigt.

Wir haben ein paar Tipps für Sie zusammengestellt, wie Sie beim Kauf des Verlobungsrings sparen können. Den Traumring für kleines Geld gibt es nicht, aber es gibt auch durchaus Ringe für wenige hundert Euro, die schön sind und Ihre zukünftige Verlobte begeistern können.

  1. Niedrigere Legierung bei Gold wählen. Schmuck wird nie aus reinem 999 Feingold (24 Karat) gefertigt, weil es so weich ist, dass es den Belastungen denen Ringe im Alltag ausgesetzt sind, nicht gewachsen ist. Dementsprechend werden andere Metalle beigemischt, die das Gold härter und widerstandsfähiger machen. Für Verlobungsringe wird meist 750 Gold (18 Karat) verwendet, also ein 75%iger Goldanteil, es gibt aber auch Ringe mit aus 585 Gold (14 Karat) oder 333 Gold (8 Karat). Je niedriger die Zahl, die den Goldanteil ein Tausendstel angibt, desto geringer auch der Preis. Rein optisch lässt sich eine kleinere Legierung, die richtige Mischung vorausgesetzt, für den Laien nicht von einer höheren unterscheiden. Selbst 8 Karat Gold wirkt, mit der ausreichenden Menge an Kupfer und nicht zuviel Silber in der Legierung, so warm wie 18 Karat Gold.
  2. Einen zierlichen Ring wählen. Je weniger Material für den Ring verwendet wird, desto geringer die Materialkosten. Wichtig zu wissen: Der Verlobungsring sollte zu den Fingern der Trägerin passen. Ein schmaler Ring wirkt an grazilen Fingern sehr schön, verliert sich aber an einer größeren und kräftigeren Hand.
  3. Silber statt Gold oder Platin. Silber neigt zwar im Kontakt mit bestimmten chemischen Substanzen dazu, schnell zu oxidieren und sich zu verfärben, beim Einsatz von Putzmitteln ohne Handschuhe ist also Vorsicht angesagt, ansonsten ist das günstige Edelmetall aber gut für einen Verlobungsring geeignet. Der Preisunterschied ist erheblich, Silber kostet nur einen Bruchteil von Gold oder Platin und erinnert optisch an Weißgold, nur ein Profi der sich mit Edelmetallen auskennt erkennt den Unterschied mit bloßem Augenschein.
  4. Einen kleinen Diamanten wählen. Sehr kleine Diamanten kosten kein Vermögen, zudem sind Schönheitsfehler wie Einschlüsse, ein suboptimaler Schliff oder eine eher gelbliche Farbe unter einer gewissen Größe kaum noch erkennbar. Das gilt umso mehr, wenn der Stein in den Ring eingelassen ist und nicht wie bei einer Fassung mit Krappen aufgesetzt ist. Das Feuer und Funkeln fallen zwar etwas bescheidener aus, dafür liegt der Preis entsprechend niedrig.
  5. Zirkonia statt Diamanten. Zirkonia sind künstlich hergestellte Schmucksteine, die meist in Modeschmuck zum Einsatz kommen und wenige Euro kosten. Sie weisen nicht die gleiche Härte wie ein Diamant auf und sind somit empfindlicher gegenüber Beschädigungen, brechen das Licht in einer anderen Weise, funkeln aber ebenfalls. Wer einmal einen echten Diamanten gesehen hat, wird den Unterschied sehr schnell bemerken, dennoch können auch solche „Fälschungen“ schön aussehen.
  6. Mossanit statt Diamant. Mossanite sind ebenfalls gezüchtete Edelsteine, die nicht natürlichen Ursprungs sind, aber dem Diamanten ähnlicher als Zirkonia. Sie haben nur geringfügig weniger Härte, eine Unterscheidung vom Diamanten ist nur unter der Juwelierlupe möglich, nur der Experte erkennt die Doppelungen bei den Kanten, die sich dann auch einem bestimmten Betrachtungswinkel zeigt. Sie haben wie auch Zirkonia keinerlei Widerverkaufswert und eigenen sich nicht als Wertanlage, sehen aber edel und schön aus.
  7. Online Kauf statt Juwelier. Erhebliches Sparpotential gibt es im richtigen Einkauf, denn Online Juweliere haben meist wesentlich günstigere Einkaufskonditionen, zusätzlich fallen hohe Kosten für Ladengeschäfte in guter Lage und Personal weg. Ein vergleichbarer Verlobungsring ist im Internet fast immer ein ganzes Stück billiger als beim Kauf vor Ort. Dank Rückgaberecht kann ein Ring der nicht gefällt immer noch zurückgesendet werden. Vorsicht: Die Rückgabe ist meist nur bei nicht individualisierten Produkten möglich, wer den Ring gravieren lässt, was bei Verlobungsringen aber nicht unbedingt üblich ist, verwirkt je nach Händler sein Rückgaberecht oder muss bei Rücksendung mit einer Gebühr für das Entfernen der Gravur rechnen.
  8. Familienerbstück als Verlobungsring Am günstigsten kauft, wer gar nicht kaufen muss. Stücke, die in der Familie seit Generationen weitergegeben werden, haben oft einen ganz besonders hohen ideellen Wert und erzählen eine Geschichte. Früher war es oft üblich, z.B. der Verlobungsring der Großmutter weiterzugeben und so eine Familientradition fortzusetzen. Diamanten im Altschliff, einer Schliffform die vor der Erfindung des Brillantschliff im letzten Jahrhundert beliebt war, strahlen zwar nicht so perfekt wie mit modernen Möglichkeiten geschliffene Steine, dafür hat ein solcher Ring eine einzigartige Bedeutung, die nicht in Geld auszuwiegen ist.
  9. Verlobungstattoo. Zugegeben, es entspricht nicht unbedingt den traditionellen Vorstellungen von Schmuck oder Verlobungsringen, aber Verlobungstattoos sind aktuell schwer im Trend. Wer Tattoos mag, findet darin vielleicht eine spannende Alternative zum Ring, so wie das Paar auf dem Bild zu diesem Beitrag. Die Kosten entsprechen dem Aufwand, fällt es nicht zu üppig aus aber eindeutig günstiger als ein klassischer Ring zur Verlobung. Was dann leider unweigerlich wegfällt, ist der romantische und überraschende Antrag.
  10. Mehrere kleine Diamanten. Simpler Trick mit großer Wirkung, denn viele kleine Diamanten in einer cleveren Fassung, die sich lose am Design eines typischen Solitärrings orientiert wirken sehr eindrucksvoll, gerade wenn als Material Weißgold gewählt wird und so eine relativ homogene, flächige Wirkung entsteht. Trotz der geringen Größe der Steine, funkelt ein solcher Ring sehr schön und wirkt teurer, als er eigentlich ist. Unser Tipp für alle, die für einen überschaubaren Preis eine sehr eindruckvolle Optik suchen.

Eine große Auswahl sehr erschwinglicher Verlobungsringe findet sich dort, wo man Schmuck nicht unbedingt vermutet, nämlich auf Amazon. Dort werden von einer Vielzahl an Händlern Ringe im Preisbereich um die 250€ angeboten, teils sogar unter 100€, die noch dazu sehr kurzfristig geliefert und nicht erst extra angefertigt werden müssen. Für kurzentschlossene Schnäppchenjäger eine interessante Lösung.

Ringe mit farbigen Diamanten kaufen?

Beim ersten Gedanken an Diamanten fällt Ihnen sicher ein weißer, funkelnder Stein der auf einem Verlobungsring sitzt ein, doch neben den Farbabstufungen bei weißen Diamanten, die bis ins gelbliche gehen, gibt es auch echte farbige Diamanten, die man als „Fancy Diamonds“ oder kurz „Fancies“ bezeichnet.

Natürliche Färbungen bei Diamanten sind eine seltene Laune der Natur, bedingt durch die Absorption von Licht bestimmter Wellenlängen des sichtbaren Spektrums. Vereinfach gesagt, lassen farbige Diamanten das Licht nicht komplett, sondern nur in Teilen des Spektrums passieren. Was genau für welche Färbung sorgt, ist chemisch hochkomplex, von kleinen Webfehlern in der Struktur bis hin zu chemischen bzw. mineralischen  Verunreinigungen.

Farbige Diamanten sind weitaus seltener als farblose, auf mehrere Tausend weiße Diamanten kommt nur ein farbiger. Farbe ist dabei nicht gleich Farbe, denn während z.B. braune Diamanten eher unbeliebt sind und selten gute Preise erzielen, sind rosafarbene, rote oder blaue Diamanten die nicht nachträglich gefärbt wurden, sondern eine echte, natürliche Farbe aufweisen, extrem begehrt und auch oft dementsprechend teuer, besonders größere Exemplare.

Die Seltenheit ist teils eng mit den Menge an Fundorten verknüpft, so werden rosa Diamanten fast ausschließlich in einer Mine in Australien, der berühmten Argyle Tagebau Mine von Rio Tinto, gefunden. Sie stellt über 90% der Förderung von rosafarbenen Diamanten weltweit, auch blaue Diamanten wurden hier bereits gefunden,  steht außerdem kurz vor der Schließung, da die Vorkommen weitestgehend ausgebeutet sind und die weitere Förderung wirtschaftlich nicht mehr attraktiv ist. Um den Aufwand zu verdeutlichen: Um ca. 1 Karat Diamanten zu fördern, müssen dort aktuell 2 Tonnen Gestein bewegt werden. Von den gefundenen Diamanten sind aber nur  5% für die Verarbeitung zu Schmuck geeignet und nur 1% ist der Steine ist pink. Wenn Sie einen 1 Karat rosa Diamanten im Schmuckqualität  in Händen halten, haben riesige Tagebaumaschinen dafür 2x20x100  = 4000 Tonnen Gestein verarbeitet. Dieses Gewicht entspricht z.B. 10 vollgetankten Boing 747-400 Jumbo Jets.

Im Bereich Schmuck mit farbigen Diamanten gibt es nur wenige Spezialisten weltweit, in deren Online Shops sich eine nennenswerte Auswahl findet. Am bekanntesten ist die Firma Leibish mit Hauptsitz in Israel, die 1979 von Leibish Polnauer gegründet wurde und schnell zum Weltmarktführer für Schmuck mit Fancies avancierte. Das Unternehmen ist noch immer in privater Hand.

Die Auswahl farbiger Diamanten reicht von Gelb, Blau, Grün und Pink bis hin zu exotischen Farben wie Orange, Purpur, Grau, Violett, Champagner, sogar das geheimnisvolle Schwarz. Als Faustregel bei natürlichen, farbigen Diamanten gilt: Je kräftiger, durchgehender und satter die Farbe, desto höher meist der Preis.

Lohnt sich ein Ring mit farbigen Diamanten in der Anschaffung, rein unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten? Auf jeden Fall, denn farbige Diamanten sind zwar kein Mainstream Produkt, aber genau das ist der Vorteil. Sie sind wertstabiler und versprechen auch bessere Wertzuwächse, gemäß dem Gesetz von Angebot und Nachfrage. Was die Rendite angeht, lagen Fancies in der Vergangenheit immer weit vor farblosen Diamanten.

Angenommen Sie wollen einen normalen Diamantring mit farblosem Diamanten, warum auch immer, wieder verkaufen. Was zahlt Ihnen ein Juwelier? Den Materialwert des Edelmetalls, plus einen Preis für den Diamanten, der unter seinem normalen Händlereinkaufspreis liegt und weit unter Ihrem Anschaffungspreis. Warum sollte er auch mehr zahlen, er könnte sich stattdessen auch einen „neuen“ Diamanten mit den gleichen 4C und weiteren Merkmalen beschaffen. Fancies lassen sich zwar nicht so schnell und einfach weiterverkaufen, dafür gibt es sie aber nicht in beliebiger Menge, erst recht nicht solche hoher Qualität. Sie sind eine Besonderheit und als solche interessanter, es gibt regelrecht Sammler, die sich um die besten Diamanten reißen.

Das zeigen auch Auktionsrekorde, so versteigerte Sotherbys unlängst ein Paar Diamantohrringe in blau und pink, die Steine tragen die Namen „Apollo Blue“ und „Artemis Pink“. Zuschlagpreis mit Aufgeld 52 Millionen Dollar. Der „Oppenheimer Blue“, benannt nach einem Spross der De Beers Diamantendynastie, erzielte gut 57 Millionen Dollar bei seiner Versteigerung in der Schweiz. Der „Pink Star“ kam für 67 Millionen Euro unter den Hammer, aber auch nur weil der ursprüngliche Käufer die 83 Millionen Dollar inkl. Aufgeld nicht aufbringen konnte. Etwas weniger, aber immer noch im zweistelligen Millionenbereich: der „The Unique Pink“ für immerhin fast 27 Millionen Euro, „Blue Moon“ für 40 Millionen Euro, „The Blue“ für gut 17 Millionen Euro. Alles extreme Beispiele, die aber zeigen wie groß das Interesse an außergewöhnlichen Diamanten in besonderen Farben ist. Um objektiv zu bleiben: Auch besondere farblose Diamanten sorgten für Rekordergebnisse, etwa „Lesedi La Rona“ mit 53 Millionen Dollar oder eine Perlenkette mit schon fast grotesk großem, herzförmigen Diamanten, für die Christies mit 15 Millionen Dollar ein Ergebnis über der Taxe erzielen konnte. Taxe ist das Stichwort, denn was auffällt: Farbige Steine erzielen bei Auktionen häufiger Ergebnisse über dem Schätzpreis, als farblose.

Wie man es dreht und wendet, Fancies haben ihre ganz eigene Faszination und wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, entwickelt meist eine lebenslange Liebe zu diesen ungewöhnlichen Diamanten. Lassen Sie sich anstecken!

Juwelier Christ Erfahrungen und Test

Wer in Google nach Ringen mit Diamanten, Verlobungsringen und anderen Begriffen rund um edlen Schmuck sucht, stößt sehr schnell auf die prominent vertretene Seite von Christ, einem bereits im 19. Jahrhundert gegründetes deutsches Traditionsunternehmen aus Hagen in Nordrhein-Westfalen. Seit dieser Zeit ist viel passiert, die Firma wechselte mehrfach die Eigentümer und landete schließlich in Händen von Finanzinvestoren.

Die jüngere Unternehmensgeschichte ist insofern relevant, als das das Unternehmen mit über 200 Filialen und einem Jahresumsatz im dreistelligen Millionenbereich und prominenten Werbeträgern einerseits auf einigen seriösen Bewertungsplattformen wie Trustpilot  und dem Portal für Arbeitgeberbewertungen Kunuu verheerende Bewertungen am Fließband sammelt, andererseits auf ebenfalls renommierten Seiten wie Trusted Shops sehr ordentlich abschneidet, mit durchweg guten Nutzererfahrungen. Was stimmt nun?

Als Experten für Diamantschmuck wollen wir uns bei der Betrachtung auf einen Bereich der sehr umfangreichen  Christ Webseite, Damenringe mit Diamanten, beschränken, ein Besuch eines Ladenlokals vor Ort fand nicht statt.

Wir gehen, weil hierzu keine Angaben auf der Webseite zu finden sind, im Sinne von Christ davon aus, dass die entsprechenden Diamanten über ein GIA Zertifikat und nicht das schwächere HRD oder IGI Zertifikat verfügen, keine Fluoreszenz aufweisen und Politur sowie Proportionen auf dem gleichen Qualitätslevel wie der Schliff selbst liegen. Alle Angaben wurden direkt  tagesaktuell übernommen, soweit eine Dollar Euro Umrechnung erfolgte, fand diese zum Tageskurs via Google statt.

Der erste Kandidat ist ein 1 Karat Ring aus der „Christ Diamonds“ Serie mit der Nummer 86964325, klassischer Solitärring mit einem Diamanten im Princess Schliff für 6199€. Der Diamant weist die Reinheit IF aus, ist also frei von Einschlüssen, was im ersten Moment für eine sehr gute Qualität spricht. Umso erstaunter sind wir beim Blick auf die Farbe, denn während das Bild einen weißen Diamanten zeigt, ist der Stein laut Beschreibung getöntes Weiß, somit K-L auf der Farbskala, was einem deutlich gelben Ton, der mit bloßen Auge wahrgenommen wird, entspricht. Auch der Schliff enttäuscht etwas, denn gut bedeutet lediglich Mittelmaß. Etwas ungünstig geschliffen, etwas gelb, aber lupenrein ist er, was auch in der Beschreibung betont wird. Aus fachlicher Sicht ein eher unausgewogener Diamant. On top auch noch mit Fehler im Text, denn der Stein wird als Brillant bezeichnet und das Bild zeigt einen Diamanten mit rundem Brillantschliff, vom typisch quadratischen Princess Cut von dem gesprochen wird keine Spur. Kommen wir zum Preis, ein Diamant der genau dieser Farbe, Größe und Reinheit hat, mit einem besseren Schliff (Very Good) kostet bei unserem Lieblingsshop James Allen ca. 4000€, plus 500€ für einen vergleichbaren Ring in dem der Diamant gefasst ist. Gesamt 4500€, plus Mehrwertsteuer und Zoll, 5400€ und damit 800€ weniger. 13% billiger, mit einem besseren Diamanten.

Nächster Ring ist der Christ Solitärring 60001529 aus Gelbgold mit einem 1 Karat Diamanten für 5499€. Farbe Weiß, also H, gute Wahl mit sehr attraktivem Preis-Leistungs-Verhältnis. Wieder ein guter Schliff, das ginge besser. Das böse Erwachen lauert aber bei der Reinheit, Piqué P1 bzw. I1 auf der internationalen Skala, deutliche Einschlüsse. Zitat Website: „Eine Kollektion mit höchsten nationalen Ansprüchen an Materialien, Handwerk, Qualität und Kompetenz – Made in Germany“ So wirklich hoch scheint der Anspruch ans Material nicht zu sein. Der Endkundenpreis für einen losen Diamanten mit diesen 4C  liegt, selbst eher teuer gekauft, bei nicht mehr als 3000€ mit GIA Zertifikat und ohne Fluoreszenz. Mit der gleichen Rechnung wie oben landen wir bei 4200€, der Ring ist also etwa 24% teurer als ein guter Marktpreis. Diamanten mit deutlichen Einschlüssen können mit Glück, wenn sie an der richtigen Stelle sitzen, fast makellos wirken, dennoch fällt auch hier wieder auf, dass nur eines der 4C, die Farbe, wirklich gut passt, der Rest hingegen abfällt. Piqué Diamanten sollten zudem grundsätzlich nur nach Sichtung gekauft werden und selbst dann ist ein geschultes Auge nötig, um zu erkennen ob es sich um ein tolles Schnäppchen oder eine Kröte handelt.

Aller guten Dinge sind drei, als nächstes auf der Liste ein Halbkaräter im Weißgold Ring, Nummer 60001944 für 2499€ . Brillantschliff, Farbe H, Reinheit SI1, wieder nur ein guter Schliff, aber der Rest stimmig. Endlich ein Glücksgriff? Leider nein, denn hier stimmt der Preis nicht, wieder der Vergleich: Der Brillant 1100€, plus Ring, Steuer, Zoll, 1920€ bei James Allen und damit wieder ein Viertel günstiger als Christ.

Den Vogel schießt Nummer 60020876 ab, ein 1 Karat Diamantring für 11999€, Weißgold, H, IF, guter Schliff. Ein solcher Diamant kostet normalerweise nicht mehr als 6000€, nach unserer Rechnung im Ring inkl. aller Nebenkosten also 7800€  und damit bei Christ 35% zu teuer, das ist Rekord, offensichtlich nach dem Motto „Wer so viel ausgibt, dem ist Geld egal“. Ein unschmeichelhafter Urteil, aber eine Preisdifferenz von über 4000€ zu Vergleichangeboten mit nahezu identischen Spezifikationen sieht man nicht jeden Tag.

Wir haben noch weitere Ringe angesehen, die aber den nach diesen vier willkürlich gewählten Ringen entstandenen Eindruck bekräftigen: Eher unausgewogene Diamanten, manchmal auch wirklich schöne, aber insgesamt einfach zu teuer. Eine Vorschau der Diamanten ist nicht vorhanden, man kauft als blind nach den 4C . Das ist nicht unüblich, die wenigsten Online Shops betreiben den Aufwand jeden Diamanten einzeln genau zu fotografieren, insbesondere bei einem Geschäftsvolumen wie bei Christ, aber wenigstens bei den Produkten im fünfstelligen Preisbereich wäre ein solches Plus an Transparenz wünschenswert.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Die allgemeine Verarbeitungsqualität bei Christ ist sicher tadellos, auch sind die Angebote keine Abzocke. Für den Laien mögen die Unterschiede optisch kaum wahrnehmbar sein,  auch weil Erfahrungswerte zum Vergleich fehlen, doch auch fachlicher Sicht sind die Ringe und Verlobungsringe von Christ nicht das Gelbe vom Ei, die verarbeiteten Diamanten nicht die beste Wahl. In dieser Preisklasse, insbesondere im internationalen Vergleich,  können Sie als Kunde einfach etwas mehr erwarten und andere Händler beweisen, dass es besser geht.

So bestätigt sich leider auch ein verbreitetes Vorurteil: Mit dem Einstieg von Finanzinvestoren, die vor allem Rendite aus einem Unternehmen ziehen wollen, wendet sich die Kundenfreundlichkeit nicht immer zum besten.

 

 

Wer kauft und bezahlt die Verlobungsringe?

Zu Zeiten des alten Roms waren Verlobungsringe noch aus schlichtem Eisen, sie wurden der zukünftigen Braut als Empfangsbestätigung für die Mitgift, die die Eltern der Braut zu entrichten hatten, überreicht. Heute sind Verlobungsringe nur noch ein Zeichen der Liebe und Verbundenheit, des Wunsches das Leben gemeinsam zu verbringen. Meist aus Weißgold oder Gelbgold, seltener aus Silber oder Platin, immer öfter mit einem oder mehreren Diamanten besetzt, ein ganzes Stück teurer als in der Antike. Fragt sich, wer den Ring bezahlt.

Traditionell wird der Verlobungsring vom Mann gekauft und bei einem überraschenden Antrag überreicht. Begründet wurde diese überaus romantische Tradition des Rings aus Edelmetall mit Diamant aber erst sehr spät, nämlich in den späten 1930er Jahren in den USA, durch großangelegte Werbekampagnen der Firma De Beers, die damals alleine den Weltmarkt für Diamanten kontrollierte und heute, als Teil des Minenkonzerns Anglo American immer noch rund 33% der Marktes kontrolliert.  Bis heute ist der damals geprägte Satz „Diamonds are forever“, auf Deutsch „Ein Diamant ist unvergänglich“, dem meisten Menschen vertraut und wird von vielen sofort assoziiert, wenn sie an Diamanten denken.

Im letzten Jahrhundert war es teilweise noch Brauch dass sich der Vater der zukünftigen Braut zur Hälfte am Kauf des Verlobungsrings beteiligte, heute ist diese Kostenteilung nicht mehr üblich, der Ehemann in spe kauf den Verlobungsring selbst.

Während der Kauf und die Bezahlung in Deutschland noch überwiegend Männersache ist, schwappt der Trend zum gemeinsamen Kauf seit einigen Jahren von den USA nach Europa über. In Amerika genießen Verlobungsringe einen ungleich höheren Stellenwert als hierzulande, der Ring gilt als Statussymbol und viele Männer verschulden sich lieber oder teilen sich die Kosten mit ihrer zukünftigen Verlobten, statt einen zu kleinen Verlobungsring zu kaufen. Das Posten des Rings in sozialen Medien, das Vorführen bei Freundinnen, Bekannten und Verwandten, gehört zum guten Ton. Genau deshalb suchen viele Paare in den USA den Ring gemeinsam aus, denn die große Investition will wohlüberlegt sein, vielen Frauen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten haben sehr dedizierte Vorstellungen davon, wie ihr Verlobungsring aussehen soll.

Ein Vorbild für uns? Der gemeinsame Kauf und die gemeinsame Bezahlung mögen etwas befremdlich wirken, doch dieses pragmatische Vorgehen hat auch handfeste Vorteile: Die Gefahr, dass der Ring nicht gefällt, sinkt auf null, für ein Schmuckstück das oft eine Leben lang am Finger getragen wird keine schlechter Ansatz. Was unweigerlich leidet, ist die Romantik, denn auch wenn der Zeitpunkt des Antrags damit unbekannt bleibt, eine echte Überraschung aus heiterem Himmel ist er nicht mehr.

Wir plädieren daher für den Klassiker, der Mann kauft die Ringe, denn auch wenn es eine vernünftige Entscheidung wäre, den Ring gemeinsam auszusuchen zu bezahlen,  die Freude ist bei einem nicht angekündigten Heiratsantrag größer. Die Eheringe werden im Anschluss ohnehin zusammen ausgesucht, gekauft und in der Regel auch zusammen bezahlt.

Verlobungsringe für beide oder nur für die Frau?

Seit der Jahrtausendwende in Mode gekommen ist der Verlobungsringe für beide Partner, oft einmal mit Diamant, einmal schlicht. Die Ringe werden dann beide beim Antrag in der Schachtel präsentiert, die Partner stecken sie sich gegenseitig an den Ringfinger der linken Hand.

Böse Zungen behaupten, Partnerringe wären eine reine Erfindung der Schmuckindustrie, um zur Verlobung einen zusätzlichen Ring verkaufen zu können. Das stimmt zum Teil, wobei der Trend auch eine ganz andere Ursache hat: Immer mehr Frauen entscheiden sich dazu, das Zepter selbst in die Hand zu nehmen und dem Mann einen Antrag zu machen, mit einem passenden Herrenring und dem dazugehörigen klassischen Verlobungsring für sich selbst.

Wie bei den meisten Dingen rund um Verlobung und Hochzeit gilt, dass die Ausgestaltung alleine Ihrem Geschmack folgt, entscheidend ist was Sie schön finden und möchten, der gesellschaftliche Druck althergebrachten Normen und Traditionen folgen zu müssen, besteht nicht mehr. Trauen Sie sich im wahrsten Sinne des Wortes, egal ob ein Ring oder zwei, egal wer bezahlt, Ihr Glück ist entscheidend!

An welcher Hand trägt man den Verlobungsring?

Die mit Abstand am häufigsten gestellte Frage zu Verlobungsringen ist, an welcher Hand sie getragen werden. Links? Rechts? Und wie ist es, wenn der Ehering hinzukommt? Die Antwort ist nicht ganz einfach, denn sie hängt maßgeblich davon ab, ob man der klassischen Tradition folgen will oder nicht. Es gibt kein richtig oder falsch, im Endeffekt bleibt die Wahl dem eigenen Geschmack überlassen.

Traditionell wird der Verlobungsring in Deutschland im Rahmen des Heiratsantrags auf den Ringfinger der linken Hand aufgesteckt, in der Regel nicht selbst, sondern durch den Partner. In den USA, der Schweiz und einigen Ländern Südeuropas ist es genau andersherum, hier wird der Verlobungsring rechts aufgesteckt.

Der Grund, warum hierzulande der Verlobungsring links getragen wird, geht auf ein anatomisches Missverständnis aus lange vergangenen Zeiten zurück. Damals glaubte man, es gäbe eine Vene, die direkt vom linken Ringfinger zum Herzen führt, die sogenannte „Vena Amoris“, die Vene der Liebe. Auch wenn dieser schöne Glaube an eine Ader, die ohne Umwege zum Herz führt und damit Gefühle beeinflusst ein reiner Aberglaube ist, hat sich die Tradition, den Verlobungsring an der linken Hand zu tragen etabliert und bis heute gehalten.

Auch für das Tragen an der rechten Hand gibt es geschichtliche Gründe, genaue Überlieferungen existieren nicht, aber man nimmt an, dass diese Variante u.a. einen biblischen Ursprung hat. Dort heißt es z.B. im Alten Testament „Deine Rechte, Herr, ist herrlich an Stärke.“ Zudem leiteten sich „Recht“, „rechtens“ und „richtig“ ursprünglich von „rechts“ ab, die rechte Hand galt früher als die „richtige“ Hand, weshalb auch viele Generationen von Linkshändern zwangsweise in der Schule auf das Schreiben mit der rechten Hand trainiert wurden. So altertümlich diese Vorstellung anmuten mag, auch sie hat sich in vielen Ländern dauerhaft durchgesetzt.

An welcher Hand werden die Eheringe getragen?

An der anderen Hand, in Deutschland also an der rechten Hand, in Ländern in denen der Verlobungsring rechts getragen wird an der linken, mit einer Gemeinsamkeit: Bei dem Aufstecken der Eheringe wandert der Verlobungsring vor den Ehering, er wird bei uns an den rechten Ringfinger oberhalb des Eherings gesteckt, so dass beide Ringe sich am selben Finger vereinen. Das hat nebenbei auch einen praktischen Nutzen, viele Empfinden das Tragen von Ringen an beiden Händen als hinderlich.

Eine weitere Variante gibt es nur in den USA, hier wird teilweise gar kein Ehering getragen und der Verlobungsring zum Ehering umgewidmet. Woher dieser eher ungewöhnliche Brauch stammt, ist nicht ganz klar.

Sortierbare Tabelle die angibt, wo der Verlobungsring und Ehering üblicher Weise in bestimmten Ländern getragen werden. Innerhalb der einzelnen Länder gibt es teils andere Varianten und regionale Unterschiede, so gelten etwa im Saarland andere Gepflogenheiten als im Rest des Bundesrepublik.
LandVerlobungsring vor der HeiratEheringVerlobungsring nach der Heirat
Deutschlandlinksrechtsrechts
USArechtslinkslinks
Frankreichrechtslinksoptional
Italienlinkslinksoptional
Österreichlinksrechtsrechts
Schweizrechtslinkslinks
Schwedenlinkslinkslinks
Türkeirechtslinks, für den Mann nicht aus Goldwird abgelegt
Russlandlinksrechtsoptional
Polenrechtslinksoptional
Englandrechtslinkslinks
Rumänienrechtslinkslinks
Spanienlinksrechtsrechts
Serbienlinksrechtsrechts
Kroatienrechtslinksoptional
China (Mann)keinerlinkskeiner
China (Frau)links am Mittelfingerrechtslinks am Mittelfinger
Israel (Mann, orthodox)keinerkeiner oder nach der Chuppakeiner
Israel (Frau, orthodox)keinerrechts, reines Gold ohne Stein oder Gravur, am Mittelfingerkeiner

Erwähnenswert ist ein Aberglaube, der sich um den Ehering der Braut rankt. Dieser durfte früher von niemand anderem als der Braut vor der Hochzeit probiert oder angesteckt werden, keinesfalls von einer anderen Frau, denn das galt als schlechtens Omen für die Bindung und potentieller Grund für das Fremdgehen des Ehemanns.

Gibt es noch andere Möglichkeiten?

Natürlich, wie eingangs erwähnt ist heute erlaubt, was gefällt. Die Zeiten in denen es als unschicklich galt, nicht den über viele Generationen bestehenden klassischen Traditionen zu folgen, sind vorbei. Wer beispielsweise als Rechtshänder viel mit den Händen arbeitet, zieht es eventuell vor, Ehering und/oder Verlobungsring links zu tragen, statt sie bei der Arbeit komplett abzulegen. Andere wiederum tragen die Ringe im Alltag gar nicht am Finger, sondern bewahren sie zu Hause auf oder tragen sie an einer Kette im den Hals.  Wiederum andere legen den Verlobungsring nach der Heirat komplett ab oder tragen ihn nur zu besonderen oder festlichen Anlässen.